1950-1953

Die Generalversammlung am 9.1.1952 faßte u.a. eine Reihe wichtiger Beschlüsse.

- Bei Heimspielen wird ein Eintritt von 0,50 DM zuzügl. Sportgroschen erhoben. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Zuschauer Vereinsmitglieder sind oder nicht.

- Der Eintrittspreis für Frauen am Sportplatz beträgt 0,30 DM zuzügl. Sportgroschen.

- Sämtliche Spieler, gleich welcher Mannschaft, haben bei Auswärtsspielen freie Fahrt mit dem Omnibus.

- Alle Nichtspieler zahlen bei derartigen Fahrten jeweils 1,00 DM unabhängig von der Fahrtstrecke.

Der Vorstand faßte am 10.03.1952 bezügl. Schuhbeschaffung und Reparaturen nachstehenden Beschluß: Die Fußballschuhe werden ab sofort durch den Verein beschafft. Die Reparaturkosten sind dagegen von den Spielern selbst zu tragen. Die Schuhe bleiben Vereinseigentum. Die Spieler müssen eine Erklärung abgeben, daß sie die Schuhe pfleglich behandeln und bei Austritt aus dem Verein diese zurückgegeben werden. Der Fußballobmann hat die laufende Kontrolle über die Schuhe durchzuführen. Der Beschluß zeigt, wie gewissenhaft mit dem Vereinseigentum umgegangen wurde. Das Jahr 1952 hatte eine Reihe weiterer Aktivitäten zu verzeichnen. Unter der Obhut unseres damaligen Jugendleiters Fritz Mischke fand im Zuge der Jugendwoche eine Veranstaltung am 14.2.1952 statt. Das nachstehende Programm zeigt, welchen Stellenwert die Jugend bereits zu dieser Zeit im Verein einnahm.

Programm:

- Begrüßung

- Gem. Chor Oberirsen

- Referat des Redners

- Gesangverein Weyerbusch / Hasselbach

- Schattenspiel

- Gesangverein Weyerbusch / Hasselbach

- Schlußwort

Auch sonst wurde viel für die Jugendmannschaften getan. So bot sich der damalige Kinobesitzer Friedel Klein an, den Film „Der Theodor im Fußballtor“ speziell für die Jugend vorzuführen. Den Reinerlös der Vorführung stiftete er der Jugendabteilung zur Beschaffung neuer Trikots.

Am 24.2.1952 fand erstmals eine Fastnachtsveranstaltung mit Tanz statt, welche in den nachfolgenden Jahren wiederholt wurde. Es spielte die Kapelle Marx. Der Eintritt betrug für Mitglieder 1,00 DM und für Nichtmitglieder 1,50 DM. Der Überschuß aus dieser Veranstaltung betrug 384,70 DM, im Vergleich zum Jahresetat ein schöner Zugewinn. Es wird berichtet, daß die Gemeinde Weyerbusch dem Verein eine Beihilfe von 150,00 DM gewährt hat. Das alles läßt erkennen, daß man von allen Seiten bemüht war, dem Verein Hilfe in der Aufbauzeit zu gewähren. Der Jahresausflug wurde mit drei Mannschaften am 22.5.1952 nach Essen vorgenommen. Im Gegensatz zum vorhergehenden Jahr nahmen auch die Frauen und Bräute der Spieler teil. Der Verein war zu Gast bei Preußen Essen. Die Abfahrt ab Weyerbusch erfolgte am frühen Sonntagmorgen mit dem Trambus der Fa. Balzar. Bei herrlichem Wetter gab es überall frohe Gesichter. Für die Stimmung wurde bereits im Bus etwas getan, und die Gesellschaft erreichte gut gelaunt Essen. Hier stand zunächst ein Besuch in der Gruga an. Wie das mal so bei jungen Leuten ist, wurden auch hier und da einige „Gläschen“ zu sich genommen. Das hatte zur Folge, daß nicht alle Spieler aus eigener Kraft zu den nachmittags vereinbarten Spielen mit Preußen Essen hinfanden. Letztlich hat es dann doch noch geklappt, und die Spiele fanden einen freundschaftlichen Verlauf. Hinterher ging es dann unter Begleitung der Essener Sportfreunde noch einmal in die Stadt. Die Rückkehr erfolgte am späten Abend. Es war festzustellen, daß es allen Reiseteilnehmern sehr gut gefallen hatte.

Der Gegenbesuch von Preußen Essen erfolgte zu Pfingsten. Es wurde eine gut besuchte sportliche Veranstaltung, bei der den Besuchern sehr guter Fußball geboten wurde. Natürlich kam die anschließende Geselligkeit keineswegs zu kurz. Erwähnenswert ist, daß dem Verein der von der 1. Mannschaft in der Spielzeit 1950/51 errungene Fairnesspreis mit Verspätung beurkundet wurde. Die Fußballsaison 1951/52 verlief für den SSV Weyerbusch äußerst erfolgreich. Die 1. Mannschaft konnte mit einem 4. Tabellenplatz in der 1. Kreisklasse den Aufstieg in die A-Klasse erreichen (es erfolgte damals eine neue Klasseneinteilung). Der zuständige Fußballobmann Eduard Kaiser lobte die Einstellung der Fußballer mit folgenden Worten: „Ich möchte nicht versäumen, allen aktiv beteiligten Sportkameraden für ihre bewiesene Kameradschaft, ihren sportlichen Einsatz, für ihre Zuverlässigkeit und nicht zuletzt für die unbedingt gute sportliche Haltung und faire Spielweise meine persönliche Anerkennung und Hochachtung auszusprechen“. Diese Ausführung zollt den Aktiven ein hohes Lob und läßt unschwer erkennen, welch ein sportlicher Geist damals vorherrschend war. Aber nicht nur die 1. Mannschaft war zu loben, auch die Jugendabteilung konnte wie bereits in den Vorjahren mit hervorragenden Ergebnissen aufwarten.

1. Mannschaft:

Zu den Ergebnissen der abgeschlossenen Saison 1951/52 bleibt auszuführen: Es wurden 30 Spiele ausgetragen. Davon wurden gewonnen 19 Spiele, verloren 6 Spiele und 5 Spiele endeten unentschieden. Das bedeutete ein Punktverhältnis von 43:17 und das Erreichen des 4. Tabellenplatzes, der wie vorher schon dargestellt, den Aufstieg in die neue A-Klasse zur Folge hatte.

In den 30 Spielen wurden insgesamt 17 Spieler eingesetzt: Berkemeier W. , Schumacher M. , Stawitzki H. und Völz K. je 30 Spiele. Asbach W. 29, Sassmannshausen R. 28, Schubert W. 27, Thönnessen W. 25, Balzar K. und Bellersheim W. je 21, Hassel K.R. 18, Stricker A. 16, Orfgen H. 9, Groteloh H. 5, Böhm W. 4, Weber W. 3 Spiele, Schubert H. 1 Spiel.

Es wurde in den Spielen ein Torergebnis von 102:52 erzielt. Hieran waren beteiligt: Schumacher M. mit 27 Toren als Torschützenkönig. Die weiteren Torschützen waren: Sassmanshausen R. 22, Schubert W. und Thönnessen W. je 14, Stawitzki H. 8, Hassel K.R 5, Berkemeier W. und Groteloh H. je 2 Tore, Asbach W. und Völz K. je 1 Tor.

2. Mannschaft :

Es wurde beklagt, daß die 2. Mannschaft insgesamt zu wenig Spiele ausgetragen hat. Zwar ist die Mannschaft zu allen angesetzten Spielen angetreten, leider konnte das von den gegnerischen Mannschaften nicht berichtet werden. Erfreulicherweise konnte jedoch der 2. Tabellenplatz erreicht werden. Eine Aufzeichnung über die einzelnen Ergebnisse und über die teilgenommenen Spieler liegt leider nicht vor.

Jugendabteilung:

Die Jugend konnte wie auch in den Vorjahren wiederum mit hervorragenden Ergebnissen aufwarten. Die 1. Jugendmannschaft trug in der Saison 1951/52 und in der Hinrunde der Saison 1952/53 insges. 27 Spiele aus, davon wurden 20 gewonnen, 3 verloren und 4 endeten unentschieden. Das Torverhältnis betrug 108:43. In diesen Spielen sind 10 Spiele des Spieljahres 1952/53 enthalten, die restlos gewonnen wurden. Damit war die Mannschaft Herbstmeister. Die erfolgreichsten Torschützen aller vg. Spiele waren Marenbach G. mit 35, und Balzar M. mit 26 Toren. Die 2. Jugendmannschaft trug 8 Spiele aus und schlug sich mit wechselndem Erfolg sehr achtbar. Auch eine Schülermannschaft konnte erstmals gestellt werden. Sie trug 9 Spiele aus, wovon 7 gewonnen und 2 verloren wurden. Die Jugendabteilung nahm außerdem am Frühjahrswaldlauf in Wehbach teil. Außer verschiedenen guten Ergebnissen in den einzelnen Klassen konnte in der Jugendklasse A in der Mannschaftswertung der 3. Platz belegt werden. Herauszuheben bleibt noch der Jahresausflug der Jugendabteilung am 18.8.1952 nach Koblenz zur DJK Rheinkraft. Bei gutem Wetter verlief der Tag sehr harmonisch und alle Jugendlichen waren sehr begeistert. In diesem Jahre wurde die Sportschule des Verbandes in Koblenz von folgenden Jugendspielern besucht: Balzar M., Krüger G., Marenbach G. und Müller H.

Das Jahr 1953 begann mit der Jahreshauptversammlung am 25.01.1953 im Saal des Vereinslokals Gasthof zur Post.

Die Vorstandswahl aufgrund der neuen Vereinssatzung vom 25.01. 1953 brachte folgendes Ergebnis:

- 1. Vorsitzender Heinrich Kraus, Weyerbusch

- 2.Vorsitzender Dr. Med. Fritz Raab, Weyerbusch

- 1.Schriftführer Heinz Groteloh, Rettersen

- 2.Schriftführer Franz Hergenröther, Weyerbusch

- 1.Kassierer Helmut Schubert, Weyerbusch

- 2. Kassierer Julius Müller, Weyerbusch

- Jugendleiter Fritz Mischke, Marenbach

- Fußballobmann Eduard Kaiser, Weyerbusch

- St.-vertr. Fußballobmann Alois Stricker, Weyerbusch

- Kulturwart Gustav Winhold, Weyerbusch

- Beisitzer Otto Marenbach, Weyerbusch

- Wilhelm Balzar, Weyerbusch

- Platzwart Heinz Barby, Weyerbusch

- Fußballausschuß Eduard Kaiser, Weyerbusch

- Alois Stricker, Weyerbusch

- Willi Welterroth, Rettersen

- Willi Thönnessen, Weyerbusch

- Franz Hergenröther, Weyerbusch

- Werner Schubert, Weyerbusch

Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 171 Mitglieder.

Erwähnenswert ist, daß in der Versammlung außer der Festlegung der Mitgliederbeiträge der Fahrtkostenanteil der Spieler bei Auswärtsfahrten entgegen dem Versammlungsbeschluß vom 09.01.1952 wieder auf 1,00 DM festgelegt wurde. Die Versammlung nahm einen harmonischen Verlauf, nicht zuletzt aufgrund der schönen sportlichen und gesellschaftlichen Erfolge im verflossenen Jahr. Die Jugend rückte , dank der sehr guten Jugendarbeit von Fritz Mischke, weiter nach vorne. So erhielt beispielsweise der Jugendliche Günter Marenbach noch vor Erreichen des Seniorenalters die Spielberechtigung für die 1. Fußballmannschaft. Neben den sportlichen Erfolgen mußte sich der Vorstand auch hin und wieder mit kleinen „ Alltagssorgen“ befassen. Hierzu zwei Beispiele aus dem Vorstandsprotokoll vom 11.05.1953:

Alkoholgenuß:

„Es wurde angeregt, den Genuß von Alkohol der Spieler nach sportlichen Veranstaltungen, insbesondere auf der Heimfahrt einzuschränken. Es sei nicht angängig, nach einem anstrengenden Spiel den Körper durch Zuführung von Alkohol noch mehr zu belasten. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn mit dem Gegner gemeinsam noch ein Gläschen Bier getrunken wird, aber alles was darüber ist, ist von Übel. Durch den Vorstand soll entsprechend auf die Mannschaften eingewirkt werden.“

Zuschauer bei Heimspielen:

„Es wird immer wieder die Feststellung gemacht, daß sich die Zuschauer nicht so verhalten, wie es sein soll. Der Vorstand ist grundsätzlich für Ordnung am Sportplatz. Es kann aber auch nicht jedem Zuschauer der Mund gestopft werden. Es wird aber beschlossen, daß ein Ausschreiten dadurch herabgemindert werden soll, daß in Zukunft solche Zuschauer des Platzes verwiesen und außerdem eine Sperre für das Betreten des Platzes erhalten. Der Vorstand sieht nicht ein, daß dem Verein durch sogenannte Fanatiker das Leben gegenüber dem Verband sauer gemacht wird.

Es soll Fußball zur Gesunderhaltung und nicht zu etwas anderem gespielt werden.“

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