Die Sportplatzerweiterung hatte sich durch Schlechtwetterperioden in die Länge gezogen. Das bedeutete natürlich die Meisterschaftsspiele mußten auf dem Platz des Gegners ausgetragen werden. Darüber hinaus hatten die Fußballer keine Möglichkeit zu trainieren. An dieser Stelle muß einmal darauf hingewiesen werden, daß es damals im Verein keinen Trainer im heutigen Sinne gab. Oft trainierten die Spieler alleine ohne Anleitung oder der Fußballobmann leitete, soweit er in der Lage war das Training. Da ja nicht wie heute eine Flutlichtanlage vorhanden war, fand in der Herbst- und Winterzeit das Training an Samstagen, wenn spielfrei war auch an Sonntagen statt. Da diese Möglichkeiten über mehrere Monaten nicht gegeben waren, litt der Sportbetrieb sehr darunter. Der damalige Fußballobmann Fritz Mischke beklagte das sehr. Er stellte fest, daß auch die wöchentlichen Spielersitzungen schlechter besucht wurden. Das änderte sich jedoch schlagartig, als die Platzerweiterung abgeschlossen worden war und der Heimvorteil wieder ausgenutzt werden konnte. Der Gegner im ersten Heimspiel nach dem Umbau war kein Geringerer als der damalige Tabellenführer, der SV Alsdorf. Zur Freude aller wurde das von unserer Mannschaft mit großer Begeisterung ausgetragene Spiel mit 2:1 Toren gewonnen.Trotz dieser widrigen Umstände konnten im Spielbetrieb über das ganze Jahr 1954 gesehen recht achtbare Ergebnisse erzielt werden.
Die erste Mannschaft trug ab März 1954 bis zum Jahresende insgesamt 32 Meisterschafts- und Freundschaftsspiele aus. Davon wurden:15 Spiele gewonnen, 6 Spiele verloren, 11 Spiele endeten unentschieden. Das Torverhältnis betrug 101:71. Es wurden in diesen Spielen insgesamt 20 Spieler eingesetzt. Hierbei bleibt zu berücksichtigen, daß es die Auswechselmöglichkeit wie heute noch nicht gab. Die Mannschaft wurde mit 11 Spielern nominiert. Bei Ausfall eines Spielers durch Verletzung mußte mit 10 Spielern weiter gespielt werden.
An den vg. 32 Spielen nahmen folgende Spieler teil: Stawitzki, H. 32; Thönnessen, W. 31; Zabel J. 31; Berkemeier, W. 30; Hergenröther, F. 30; Saßmannshausen, R. 27; Schumacher, M. 26; Balzar, M. 25; Völz, K. 23; Marenbach, G. 22; Hassel, K.R. 20; Körner, B. 16; Krüger, G. 11; Richter, R. 10; Balzar, K. 9; Müller, H. 3; Schmidt, W. 2; Staats, H. 1; Nieth, H. 1; Hille, E. 1.
Die Torschützen waren: Hergenröther, F. 23; Zabel, J. 19; Balzar, M. 16; Schumacher, M. 15; Hassel, K.R. 10; Richter, R. 7; Marenbach, G. 4; Thönnessen, W. 3; Berkemeier, W. 1; Saßmannshausen, R. 1: Müller, H. 1; Schmidt, W. 1.
Die zweite Mannschaft trug in der gleichen Spielzeit 20 Spiele aus. Davon wurden 8 Spiele gewonnen, 10 Spiele verloren und 2 Spiele endeten unentschieden. Das Torverhältnis war negativ und betrug 36:64. Es wurden 24 Spieler eingesetzt. Die Spiele wurden von folgenden Spielern bestritten: Staats, H. 17; Walterschen, R. 17; Schmidt, W. 15; Asbach, H. 14; Bierbrauer, W. 14; Roezel, R. 14; Weingarten, W. 14; Hille, E. 13; Krüger, G. 12; Hennig, U. 10; Nieth, H. 10; Birkenbeul, R. 7; Gutacker, G. 7; Bellersheim, W. 6; Berger, G. 5; Schmidt, F. 5; Alles, K. 3; Au, H. 3; Scharfenstein, W. 3; Balzar, M. 2; Groteloh, H. 2; Hassel, Kl.. 1; Müller, H. 1.
Die Torschützen waren: Krüger, G. 9; Hennig, U. 6; Schmidt, F. 4; Hille, E. 3; Staats, H. 3; Balzar, M. 3; Schmidt, W. 2; Weingarten, W. 2; Berger, G. 1; Bellersheim, W. 1; Nieth, H. 1; Roezel, R. 1.
Aus der Jugendabteilung bleibt zu berichten, daß nicht der fast schon zur Gewohnheit gewordene Erfolg zu verzeichnen war. Der Grund war darin zu suchen, daß der älteste Jahrgang der Jugend entwachsen war und die verbleibenden Spieler altersmäßig und körperlich den anderen A-Jugendmannschaften unterlegen waren. Trotz diesem Nachteil hielten die Jugendlichen tapfer durch und konnten noch einen Mittelplatz in der Tabelle belegen. Besonderen Wert wurde wie in den Vorjahren auf kulturelle Dinge gelegt. Es wird von einer besonders gelungenen Weihnachtsfeier berichtet, auf der alle Jugendliche des Vereins und auch alle anwesenden Kinder vom Nikolaus beschenkt wurden. Ganz besonders bleibt die in diesem Jahre vom Jugendleiter Fritz Mischke organisierte und durchgeführte zweitägige Radtour zu den Tropfsteinhöhlen in Attendorn hervorzuheben Unter der Obhut des Jugendleiters nahmen teil: Klaus Kaiser, Elmar Kohl, Wilhelm Marenbach, Erwin Müller, Ulli Müller, Manfred Müller, Lothar Schmidt und Berni Pröwe. An einem Sonntag ( 4.00 Uhr ) im August begann die Radtour in Weyerbusch. Über Leuscheid, Waldbröl, Derschlag, Olpe erreichte die Gruppe trotz Pannen und strömenden Regens am Mittag das Ziel in Attendorn. Das Quartier wurde in der Jugendherberge bezogen. Nach einem schönen Aufenthalt ging es am anderen Tag wieder Richtung Heimat. Der Weg führte nun über Olpe, Freudenberg, Betzdorf, Wissen nach Weyerbusch. Auch an diesem Tage blieb die Gruppe nicht von Pannen verschont. Aber auch das war für sie kein unüberwindbares Hindernis. Nach einer Strecke von ca. 180 km wurde Weyerbusch gegen 19.00 Uhr müde jedoch frohgelaunt erreicht. Es blieb der Wunsch der Jugendlichen im nächsten Jahre wieder zu fahren, wenn möglich sogar länger. Der Wunsch sollte erfüllt werden.
Das Jahr 1955 begann mit der Jahreshauptversammlung am 29.01.1955.
Die Vorstandsneuwahl brachte folgendes Ergebnis:
- 1. Vorsitzender: Otto Marenbach, Weyerbusch
- 2. Vorsitzender: Fritz Mischke, Marenbach
- 1. Schriftführer: Heinz Groteloh, Rettersen
- 2. Schriftführer: Willi Schneider, Hilkhausen
- 1. Kassierer: Helmut Schubert Weyerbusch
- 2. Kassierer: Helmut Holzapfel, Witthecke
- Kulturwart: Franz Hergenröther, Weyerbusch
- Fußballobmann: Julius Müller, Weyerbusch
- Stellvertr. Fußballobmann: Heinrich Marenbach, Hemmelzen
- Beisitzer: Wilhelm Balzar, Weyerbusch
- Eduard Kaiser, Weyerbusch
Zu Kassenprüfern wurden gewählt: Wilhelm Bellersheim, Birnbach und Friedrich Meier, Kircheib
Es bleibt anzumerken, daß der bisherige Fußballobmann und gleichzeitiger Jugendleiter, Fritz Mischke, sich für diese Aufgabe nicht mehr zur Wahl stellte.
Im Kassenbericht wurde der Sportplatzbau mit 3.541,47 DM ausgewiesen. Die Kosten hatten zur Folge, daß der Jahreskontenabschluß eine Unterdeckung von 1258,74 DM auswies.
Bemerkenswert ist noch der beschlossene Mitgliederbeitrag für das Jahr 1955:
- 6-14 Jahre mtl. 0,10 DM
- 14-18 Jahre mtl. Januar – März 0,75 DM
- April – Dez. 0,25 DM
- Über 18 Jahre mtl. Januar – Ap 1,00 DM
- Mai - Dez. 0,80 DM
Sportlich kann das Jahr 1955 als überaus erfolgreich angesehen werden.
Die erste Mannschaft trug in diesem Jahre gegen äußerst starke Konkurrenz 31 Meisterschaftsspiele aus, die wie folgt endeten: 20 Spiele gewonnen, 7 Spiele verloren und 4 Spiele unentschieden. Das erreichte Punktverhältnis betrug 44:18. In den Spielen wurden 18 Spieler eingesetzt: Berkemeier, W. 31; Saßmannshausen, R. 30; Krüger, G. 30; Zabel, J. 30; Marenbach, G. 29; Thönnessen, W. 28; Stawitzki, H. 25; Balzar, M. 25; Hille, E. 20; Hassel, K.R. 20; Körner, B. 19; Völz, K. 19; Schumacher, M. 17; Hergenröther, F. 9; Raab, W. 6; Schmidt, E. 1; Nieth, H. 1; Müller, H. 1.
Die erste Fußballmannschaft hatte in dieser Saison einen herben Verlust zu beklagen. Im Meisterschafts-Heimspiel gegen Altenkirchen verletzte sich Manfred Schumacher als Torwart schwer. Er mußte mit offenem Schien- und Wadenbeinbruch in das Altenkirchener Krankenhaus eingeliefert werden.
Die zweite Mannschaft konnte nach langen Jahren ein geschlossenes Spielprogramm durchführen. Sie legte eine außerordentliche Erfolgsserie hin und führte zum Jahresende die Tabelle an.
Für die Jugendabteilung brachte das Jahr 1955 schöne Erfolge. Ein herausragendes Ereignis war die viertägige Radtour an den Laacher See die, wie konnte es anders sein, von Fritz Mischke vorbereitet und durchgeführt wurde.