FUNiño wegen Corona oder wenigen Kindern?

20.12.2020

In der Ausgabe der Rhein-Zeitung vom Samstag, dem 19.12.2020 ist ein Artikel mit der Überschrift ““FUNiño“ als Alternative“ abgedruckt. Grundsätzlich geht es darin um einige Inhalte, die allen Vereinen des Fußballkreises auch in einer eMail zugesandt wurden.

FUNiño ist allerdings eine Spielform, in der 3 gegen 3 auf je zwei Minitore gespielt wird und nicht 4 gegen 4. Die vierte Person eines jeden Teams ist dabei WechselspielerIn und rotiert mit den anderen SpielerInnen. Zudem kommt die Spielform nicht aus Südamerika, hier liegt wohl eine Verwechslung mit “Futsal“ vor, sondern hat ihren Ursprung in den Spielüberlegungen von Host Wein. Wein hat die Spielformen zu seiner Zeit beim Spanischen Fußballverband (Real Federación Española de Fútbol) entwickelt und etabliert. Seine Ideen sind auch in Deutschland seit den neunziger Jahren bekannt, aber leider nie konsequent verfolgt worden. Schade, dass Host Wein es nicht mehr erleben durfte, dass man auch bei uns seine Philosophie des Kinderfußballs mittlerweile noch mehr wertzuschätzen weiß. Er verstarb, leider viel zu früh, 2016 in Barcelona. Nun aber genug der “Klugscheißerei“, denn es geht um etwas sehr Wichtiges!

Die Spielform 3 gegen 3 ist nämlich nicht in erster Linie dazu gedacht Mannschaften im Spielbetrieb zu halten und auf eventuelle Abmeldungen wergen der Corona-Pandemie zu reagieren, vielmehr geht es darum den Kindern den Spaß am Spielen zu lassen. FUNiño bietet dabei alles, was man im “großen“ Fußball benötigt. Es kommt zu vielen Aktionen für jedes Kind mit Dribblings, vielen 1 gegen 1 Situationen, Pässen und natürlich auch Torabschlüssen. Jedes Kind ist dabei gefordert und nimmt aktiv am Spielgeschehen teil. Auch in einem FUNiño-Spiel gibt es Sieger und auch Leistungsunterschiede, aber in der richtigen Form gespielt, kommt es nach kurzer Zeit zu Spielen auf Augenhöhe.

Ich bin ein großer Fan der Spielform 3 gegen 3 und deshalb finde ich es sehr gut, dass sich etwas tut. Schade und auch problematisch finde ich, dass der Eindruck erweckt wird, dass die Teams kleiner werden müssen, weil zu wenige Kinder da wären. Gerade in den jungen Jahrgängen gibt es zum Glück noch viele Kinder, sie werden jedoch im Spiel 7 gegen 7 nicht ihrem jeweiligen Entwicklungsstand gemäß gefördert. Im aktuellen Zielspiel haben einige Kinder kaum Ballaktionen und zudem auch noch geringe Spielzeiten. Im FUNiño ist das anders, denn alle SpielerInnen müssen rotieren und die Ballaktionen sind häufiger. Das gilt im Übrigen nicht nur für eher schwächere SpielerInnen und AnfängerInnen, wie im Artikel suggeriert wird, sondern in gleichem Maße für die SpielerInnen mit bereits ausgeprägteren Fähigkeiten. Diese Spielform bringt allen Kindern etwas für ihre fußballerische Entwicklung, denn vom Zuschauen sind bisher die wenigsten Kinder besser geworden. Wenn FUNiño nur darauf reduziert wird, dass weniger Kinder für ein Spiel benötigt werden, greift das viel zu kurz und wird den Intensionen von Host Wein nicht im Ansatz gerecht. Es geht um den Spaß beim Kicken und darum sich auch immer weiter zu verbessern.

Der SSV Weyerbusch wird sich aktiv an der Entwicklung von FUNiño als Spiel der Kinder beteiligen und deshalb auch Teams für die Frühjahrsrunde 2021, so sie hoffentlich gespielt werden kann, melden. Wir machen das allerdings nicht, weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen. Dafür werben wir in jedem Training und in jedem Gespräch mit Eltern und Erziehungsberechtigten.

Also lasst uns jedem Kind die Chance geben etwas zu lernen und hoffentlich bis ins hohe Alter Fußball als fantastisches Spiel zu empfinden. Das aber bitte nicht nur vor dem Fernseher oder der Konsole, sondern aktiv auf den Wiesen und Sportplätzen in Deutschland.

Mit sportlichen Grüßen

Alexander Stahl

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