1929-1934

1929-1934

Wie bereits in der vorherigen Ausgabe des Vereins-Infos von Manfred Hendricks geschildert, begann das Vereinsdasein unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen. Es fehlte an so Vielem.

Das größte Übel war wohl das Fehlen eines geeigneten Sportgeländes. Bis zur Herrichtung des Sportplatzes an der Herchener Straße Ende der dreißiger Jahre wurde auf Wiesen gespielt. Dem Vernehmen nach war das am Schindplatz im Wolfshahn die Wiese von Willi Marenbach (Vater von Karl-Heinz Marenbach am Kath. Friedhof). Es soll aber auch zeitweise auf einem Grundstück in der Gemarkung Forstmehren (unterhalb Heuberg Richtung Kram) gespielt worden sein. Auf einem dieser Plätze war das Geschick der Spieler besonders gefragt, denn in der Mitte des Grüns stand ein Hochspannungsmast. Unter diesen Umständen war es nicht leicht, den Fußballsport zu betreiben. Es gehörte schon eine gehörige Portion Idealismus dazu, bei jeder Witterung auf diesen Plätzen zu spielen. Das Bild im letzten Vereins-Info zeigt eine Mannschaft aus dieser Zeit. (Aufnahme vor dem Haus von Willi Marenbach). Bei näherem Hinschauen sind unschwer deutliche Spuren dieser Platzverhältnisse zu erkennen. In diesen Zeiten fehlte es an allen Ecken und Enden. Selbst die notwendigen Torstangen waren nicht vorhanden. Für die damaligen Kämpen war das jedoch kein unüberwindbares Hindernis: Beim Schmied Wilhelm Weller sen. standen Ackerwagen zwecks Reparatur. Hier bot sich eine Möglichkeit zum Handeln. Zwischen Tag und Dunkel wurden einige Deichselstangen abmontiert und als Torstangen verwendet. Um aber den Sohn des Schmiedes (Wilhelm Weller jun.) nicht in Verlegenheit zu bringen, denn dieser spielte ja auch aktiv mit, wurden diese Stangen nach dem Spiel wieder heimlich an den Ackerwagen angebracht. Gespielt wurde in der ersten Zeit im Wesentlichen gegen Mannschaften von der Sieg (u.a. Leuscheid, Imhausen, Schladern, Dreisel u.v.a.m.) Die Fahrten wurden grundsätzlich mit dem Fahrrad durchgeführt. Es soll vorgekommen sein, dass Spieler nicht mehr am gleichen Tag nach Hause zurückgefunden haben, und das nicht wegen der damals schlechten Straßen! In späteren Jahren wurden auch Fahrten zu den Auswärtsspielen mit dem Lieferwagen von Ewald Ochsenfeld durchgeführt. Die Spiele müssen nicht immer fair und freundschaftlich abgelaufen sein: So soll es wohl nach einem Auswärtsspiel in Steimelhagen bei Hurst zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen sein, die derartig heftig verliefen, dass nicht alle Weyerbuscher Spieler Zeit fanden, ihre Zivilkleider mit nach Hause zu nehmen.

Auf dem Bild oben zu erkennen sind:
Eugen Weller, Wilh. Birkenbeul, Willi Marenbach (Vater von Karl-Heinz Marenbach), Wilh. Hundhausen, Josef Schmitz, Fritz Mischke, Willi Marx, Willy Marenbach (Vater von Bauunternehmer Wilh. Marenbach).

Ja diese Spieler waren schon zähe Burschen, die keine Härte, aber auch keine Arbeit scheuten. Das an der Herchener Straße zur Verfügung gestellte Gelände für den Sportplatz wurde in Eigenleistung gerodet und spielfähig hergestellt. Der Ehrgeiz und die Selbstlosigkeit dieser Sportler ist aus heutiger Sicht nicht hoch genug einzuschätzen. Möge sich die heutige Jugend stets hieran erinnern.

Der Meisterschaftsbetrieb wurde in der Saison 1929/30 mit einer Senioren- und einer Jugendmannschaft aufgenommen. Die Seniorenmannschaft hat in der 2. Kreisklasse den letzten Platz erfolgreich verteidigt! Über den Spielbetrieb der Jugendmannschaft konnte nichts mehr in Erfahrung gebracht werden. Trotz der anhaltenden Niederlagen, muss die Kameradschaft einzigartig gewesen sein. Dies dürfte weit eher ein Grundstock für die weitere Entwicklung des Vereins gewesen sein, als jeglicher sportlicher Erfolg. Selbstverständlich wurde sich nicht auf diesen nicht großartigen Lorbeeren ausgeruht. Bereits in der Saison 1930/31 konnte in dieser Klasse ein Mittelplatz und in der nachstehenden Saison 1931/32 ein Spitzenplatz erreicht werden. Leider liegen hierüber keine weiteren Aufzeichnungen vor. Diese gibt es aber aus den Jahren 1933 und 1934. Franz Herkenröther, unser leider schon verstorbenes aktives Mitglied aus dem Beginn der fünfziger Jahre, hat hierzu anlässlich des 25jährigen Bestehens des Vereins 1954 eine Statistik erstellt:

Vom 15.01. - 23.04.1933

12 Spiele: 9 gewonnen, 1 unentschieden, 2 verloren, 60:22 Tore

Mitgewirkt haben die folgenden Spieler: Alfred Hasselbach (12), Wilhelm Marenbach (12), Wilhelm Weller (12), Fritz Mischke (12), Wilhelm Hundhausen (11), Karl Schneider (11), Karl Meuler (11), Heinrich Marenbach (11), Wilhelm John (9), Heinz Lepper (9), Willi Hasselbach (8), Wilhelm Birkenbeul (4), Heini John (2), Willi Augst (1), E. Nikulla (1), H. Rommelswinkel (1).

Vom 24.09.1933 - 29.05.1934

17 Spiele: 13 gewonnen, 1 unentschieden, 3 verloren, 75:32 Tore

Alfred Hasselbach (17), Wilhelm Marenbach (17), Fritz Mischke (17), Wilhelm Weller (16), Heinrich Marenbach (16), W. Paper-jewski (16), Wilhelm Hundhausen (15), Karl Meuler (15), Karl Schneider (10), Wilhelm John (10), Wilhelm Orfgen (8), H. Scharfenstein (7), Willi Hasselbach (5), Wilhelm Müller (4), Walter Schmeier (4), H. Klein (2), Josef Schmitz (2) Heinz Lepper (1), Wilhelm Birkenbeul (1). Arthur Cliot (1).

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